Urban Inclusive: Stadtgestaltung für alle
Gestern habe ich gemeinsam mit Julia Marie Englert von UVM beim Design Talk „Urban Inclusive“ im Design Zentrum Hamburg über inklusive Stadtgestaltung gesprochen. Unser Thema war die Frage, wie öffentliche Räume so gestaltet werden können, dass wirklich alle Menschen sie nutzen können. Dabei ging es auch darum, warum bestimmte Gruppen, darunter Menschen mit Behinderung, Familien oder Senior*innen, in der Stadtplanung oft nicht mitgedacht werden und welche positiven Beispiele es bereits gibt.
Ein Teil des Vortrags widmete sich den Problemen und Herausforderungen: Bürokratische Hürden, fehlende Priorität für Inklusion, mangelnde finanzielle Mittel und das geringe Bewusstsein vieler Entscheidungsträger*innen für die Notwendigkeit barrierefreier und inklusiver Räume ohne Konsumzwang. Doch es gibt auch Projekte, die zeigen, dass eine inklusive Stadtgestaltung möglich ist.
Das PARKS-Projekt ist ein Beispiel dafür, wie eine ehemalige Recyclingfläche mit der Community zu einem Park umgestaltet wurde, inklusive eines DIY-Skateparks. Auch das Hafenkante-Projekt verfolgt einen ähnlichen Ansatz: Ein bisher ungenutzter Parkplatz soll zu einem konsumfreien, inklusiven Begegnungsort werden mit Ideen und Wünschen der Anwohner*innen. Skateparks sind ebenfalls Orte, die, wenn sie von Anfang an für alle gedacht werden, echte Inklusion ermöglichen.
Ein zentrales Fazit des Abends war, dass Inklusion nicht von selbst passiert. Sie erfordert Engagement, Vernetzung und manchmal auch Widerstand. Menschen mit Behinderung müssen von Anfang an mitgestalten, um echte Teilhabe zu ermöglichen. Öffentliche Räume sollten konsumfrei und für alle zugänglich sein, denn Begegnung und Austausch dürfen weder an physischen noch finanziellen Hürden gebunden sein. Auch kleine Maßnahmen können bereits viel bewirken – Perfektion ist nicht notwendig, um spürbare Verbesserungen zu erreichen.
Die Diskussion mit den Teilnehmenden hat gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die sich aktiv für eine inklusivere Stadt einsetzen. Der Austausch war bereichernd und hat erneut verdeutlicht, wie wichtig es ist, diese Themen immer wieder in den öffentlichen Diskurs zu bringen. Mein Dank gilt dem Design Zentrum Hamburg, UVM und den weiteren Panel Gästen Jan Kamensky und Matthias Knigge von grauwert, sowie allen, die mitdiskutiert haben.